Unser Siedlerhaus

Ist der Sinn des Lebens nicht einfach der, zu leben? Hier und jetzt. Müssen wir uns wirklich in dieser Welt verewigen? Rennen wir damit nicht einer fixen Idee hinterher, die uns blind macht für die wirklich wichtigen Dinge? Masanobu Fukuoka schrieb in seinem Buch 'Der große Weg hat kein Tor': „Im gleichen Maße, wie Menschen sich von der Natur lösen, entfernen sie sich immer weiter von ihrem eigenen Mittelpunkt.“ Wir möchten zu diesem Mittelpunkt zurückfinden. Möchten die Musik der Natur wahrnehmen können, das Rascheln der Blätter, das Rauschen des Windes. Unter den Fingern die Erde spüren, aus der Leben in Form von Obst und Gemüse wächst.

Wie oft haben wir uns den Kopf darüber zerbrochen, was eine saisonale und regionale Ernährung eigentlich genau für uns bedeutet. Am wichtigsten war uns dabei schon immer, der Natur nahe zu sein, indem wir mit den Jahreszeiten kochen. Dies aus dem eigenen Garten heraus zu können ist schon lange ein großer Traum. Allein die Bepflanzung unseres Balkons hat unsere Wertschätzung für Lebensmittel verändert. Das Verständnis für den Aufwand, die Arbeit und vor allem das Wissen, welches nötig ist, um aus einem Samenkorn eine nahrhafte Frucht zu erzeugen. All das beschäftigt uns schon lange und soll ab jetzt auch einen Platz auf unserer Website finden. Wir möchten euch von unserem Gartenalltag erzählen und euch an den Gedanken und Erlebnissen rund um unser Siedlerhaus teilhaben lassen. Wir hoffen, ihr habt Lust, uns bei diesem Abenteuer zu begleiten.

Heute möchten wir nicht nur eine neue Kategorie in unserem Journal, sondern auch ein ganz neues Kapitel in unserem Leben starten. So sehr wir die Vorteile der Großstadt auch schätzen, unser Wunsch nach einem ursprünglichen, naturverbundenen und bewussten Leben ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Es zieht uns immer wieder und immer öfter raus aus Berlin. Auch wenn wir seit Jahren versuchen, uns einen Teil dieses Wunsches in der Stadt zu erfüllen, zum Beispiel durch einen üppig bepflanzten Balkon, kann das selbstverständlich nie an ein Leben in der Natur heranreichen.

Die Konsequenz für uns ist ein Rückzugsort, fernab des ganzen Trubels: ein Siedlerhaus in Mecklenburg. Das 1948 gebaute Haus, von Feldern umgeben, steht nebst einer Scheune auf einem mehr als 3000 Quadratmeter großen Grundstück, auf dem Kirsch-, Apfel-, Pflaumen- und Birnbäume wachsen, und das darauf wartet, von uns bewirtschaftet zu werden. Da das Landleben nicht immer so romantisch ist, wie man es sich hier und da vorstellt, sondern einen arbeitsintensiven Alltag mit sich bringt, sind wir gespannt, was diese Umstellung in uns bewirken wird. Wir wissen, dass wir jedes Mal, wenn wir mehrere Wochen in der Natur unterwegs sind, ein Stück weit zu uns selbst finden und erfahren, wie erdend ganz gewöhnliche Dinge wie Holzhacken und Feuermachen sein können. Der Mensch strebt nach immer Höherem, nach neuen Herausforderungen, möchte etwas vollbringen, um seinem Leben Sinn zu geben, und vergisst dabei die Wertschätzung der Einfachheit.