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Ein Land wird Restaurant

Was einmal selbstverständlich war, wird darüber wieder nahegebracht: das Wissen über wild wachsende, essbare Pflanzen. Das Projekt soll aufzeigen, wie einfach und zugänglich gesundes Essen sein kann. Beeren, Pilze, Kräuter und vieles mehr wächst in der traumhaft schönen und abwechslungsreichen Natur Schwedens. Man muss nur zugreifen. Für uns ist der Gedanke hinter „Ein Land wird Restaurant“ eine Grundlage dafür, wieder mehr Vertrauen in die Früchte der Natur zu setzen. Habt ihr auch noch die Warnungen eurer Eltern in den Ohren: „Iss keine wilden Beeren! Der Fuchsbandwurm ist lebensgefährlich!“ So bekommt man schon von Kindesbeinen die Angst vor der Natur eingetrichtert. Klar, man sollte wissen, was man da tut und nicht völlig ahnungslos sammeln gehen, aber ist nicht genau das der Schlüssel? Wissen zu vermitteln, statt Warnungen und Verbote auszusprechen? Ist es nicht absurd, dass wir uns mehr auf das verlassen, was uns die Industrie im Supermarktregal vorsetzt, als auf den Ursprung unserer Lebensmittel und die natürlichste Art und Weise diese zu sammeln und selbst zu verarbeiten? Alleine der Prozess ist schon eine Wohltat für die Seele.

Was kommt euch bei dem Gedanken an eine gesunde Speisekammer in den Sinn? Nüsse, Hülsenfrüchte, fermentiertes oder eingemachtes Gemüse, selbstgemachte Marmeladen, Chutneys, Brühen, Pasten und Dinge dieser Art, in Gläser gefüllt, zum Verbrauchen verstaut? So sieht zumindest unser Vorratsschrank aus. Doch eine viel größere, facettenreiche, überraschende und überaus gesunde Speisekammer öffnet sich direkt vor unseren Augen: die Natur! Genau auf diese natürliche Speisekammer möchte Visit Sweden* mit einer ganz besonderen Initiative aufmerksam machen.

„Ein Land wird Restaurant“

Mit Zutaten direkt aus der Natur haben die vier schwedischen Spitzenköche Titti Qvarnström, Niklas Ekstedt, Jacob Holmström und Anton Bjuhr gemeinsam ein Menü entwickelt. Die Rezepte und eine ausführliche Kochanleitung machen es jedem möglich, das Menü in der Natur nachzukochen. Die Initiative ist eine offene Einladung in die Landschaft Schwedens einzutauchen und ihre Vielfalt zu genießen.

Dennoch hätten wir dieses Erlebnis um Stunden oder sogar Tage ausdehnen können. Wann bekommt man schon einmal die Möglichkeit gemeinsam mit gleich zwei Sterneköchen zu kochen? Die drei Gerichte, die wir gemeinsam zubereitet haben, waren überraschend und außergewöhnlich, trotz oder gerade wegen der wenigen Zutaten und der einfachen Zubereitung auf dem Feuer. Für uns Vegetarier gab es Waldbrühe aus Quellwasser, diversen Waldpilzen und Kräutern mit gebräunter Butter als Vorspeise. Pfifferlinge, Wacholderbeeren und Sauerklee als Hauptgericht. Eichel & Haselnuss-Crumble mit Wildobst & Beerenkompott bildeten den süßen Abschluss. Gewürzt wurde neben den Aromen aus dem Wald nur mit Butter, Salz und Honig. Mehr brauchte es auch gar nicht um anschließend völlig beseelt am Tisch zu sitzen. Es ist unfassbar, wie viel Inspiration wir in nur wenigen Stunden sammeln konnten. Sei es die Erkenntnis, dass das Acker-Hellerkraut, welches direkt vor unserer Haustür wächst, ziemlich schmackhaft ist oder, dass man Wildkräuter wie Schafgarbe auch gerne einmal zum Dessert servieren kann. Dass es für eine kräftige Brühe nur ein paar Pilze und Kräuter braucht oder Eicheln nach mehrmaligem Aufkochen essbar sind und fantastisch schmecken…

In einer kleinen internationalen Gruppe waren wir die ersten, die das Erlebnis in der Natur unmittelbar erfahren durften. Unter der Anleitung unseres erfahrenen Guides Pontus streiften wir durch die verwunschenen Wälder von Småland um Pilze für das Menü zu sammeln. Das war schon ein Highlight und die Reise wert. Mit unseren vollen Körben zogen wir anschließend weiter durch den Wald um mit zwei der Sterneköche das Menü zuzubereiten. Auf das Kochen auf dem Feuer mitten im Wald hatten wir uns besonders gefreut. Ihr wisst, wie sehr wir es lieben so unser Essen zu kochen. Wie wundervoll diese Erfahrung wirklich werden würde, wurde aber erst mit einem Blick von dem Hügel in die kleine Senke im Wald klar. Zwischen all den bemoosten Steinen wartete ein unfassbar schön eingedeckter Tisch auf uns. Daneben züngelten schon die Flammen in den Feuerschalen und all die gesammelten Zutaten, Beeren, Kräuter und Pilze standen zum Kochen bereit. Uns sind fast die Augen ausgefallen! Einerseits konnten wir die Kameras gar nicht aus den Händen legen, andererseits wollten wir natürlich auch mittendrin im Geschehen sein und die Vor- und Zubereitung miterleben, selbst schnippeln und tausende Fragen stellen. Nun sind wir ja zum Glück zu zweit und konnten uns aufteilen und immer wieder abwechseln.

Alternativ sind zwischen Mai und September sieben handgefertigte Holztische mit gebrauchsfertigen Koch- und Essutensilien buchenbar. Diese Tische befinden sich an besonderen Plätzen in ganz Schweden verteilt: Skåne, Westschweden, Lappland, Jämtland, Småland, dem Stockholmer Schärengarten und Värmland. Wer sich nicht zutraut die Zutaten auf eigene Faust zu sammeln, kann sich einen erfahren Guide an die Seite holen, der die entsprechenden Sammelplätze zeigt und auf alle Fragen rund um die Natur eine Antwort findet. Mehr Informationen zu dem wunderbaren Projekt „Ein Land wird Restaurant“, sowie die Rezepte, findet ihr auf der Website von Visit Sweden.

Für uns wird dieses Erlebnis unvergesslich bleiben. Wir sind unheimlich dankbar, dass wir dabei sein und die Besonderheiten Schwedens erleben durften. Auch wenn die Köche speziell für dieses exklusive Event zusammengekommen sind und ansonsten in ihren eigenen Restaurants, statt im Wald, kochen, ist es für jeden möglich ein Dinner in dieser besonderen Umgebung zu genießen. In Schweden herrscht das Jedermannsrecht. Einen respektvollen Umgang mit der Natur vorausgesetzt, erlaubt es jedem sich frei in der Landschaft zu bewegen. So kann man nach den Rezepten und Anleitungen der Köche die Zutaten selbst sammeln und das Menü dort zubereiten, wo es einem gefällt.

Auch wenn wir von Visit Sweden zu diesem Event eingeladen wurden, geben wir nur unsere eigene unbeeinflusste Meinung wieder. Über Inhalt und Text des Beitrags hatten wir völlig freie Hand.