Unser Garten steht in voller Blüte oder besser gesagt in voller Frucht. Aufwändig ist aktuell nicht die Pflege der Pflanzen oder das Jäten von Unkraut, sondern die Ernte selbst. Jeden Tag landet etwas im Erntekorb und damit verlagert sich die anfallende Gartenarbeit in die Küche. All das Obst und Gemüse können wir gar nicht frisch aufbrauchen. Ohne Keller oder riesigen Kühlschrank fehlen uns Lagermöglichkeiten sodass wir, je nach Gemüsesorte, die Ausbeute oft schon wenige Tage nach der Ernte verarbeiten müssen. Durch Einmachen, Fermentieren, Einkochen und Einlegen konservieren wir das Obst und Gemüse für die kommenden kalten Monate, in denen es im Garten, bis auf einige wenige Wintergemüse, eher mau aussehen wird.
Eine Methode des Haltbarmachens möchten wir euch näher vorstellen: das Dörren. Vor einigen Jahren sind wir beim Stöbern bei Keimling Naturkost* auf das Dörrgerät Excalibur Mini gestoßen. Für den alltäglichen Gebrauch in unserem Zwei-Personen-Haushalt war es bestens geeignet. Leicht und platzsparend. Darüber sind wir mit unserem Garten und den großen Mengen an Kirschen, Äpfeln, Beeren und allerhand Gemüse nun aber hinausgewachsen. Es musste etwas Größeres her! Das Excalibur EXC10EL Dörrgerät aus Edelstahl stand schon länger auf unserer Wunschliste. Da kam die Anfrage für eine Zusammenarbeit mit Keimling gerade recht. Keimling Naturkost steht für rohköstliche Ernährung, bietet ausschließlich vegane Premium-Qualität an und ist genau die richtige Anlaufstelle für Produkte, die möglichst nachhaltig hergestellt werden und sich perfekt für eine gesunde, vegane Ernährungsweise eignen. An der umfangreichen Produktpalette des Unternehmens schätzen wir besonders die Verarbeitungsgeräte wie zum Beispiel Profimixer, Entsafter und Dörrautomaten. Unser Personal Blender, der Entsafter von Kuvings und der starke Vitamix leisten in unserer Küche schon viele Jahre gute Dienste.
Auch das Profidörrgerät konnten wir nun einige Wochen ausprobieren. Im Gegensatz zum kleinsten Bruder (Keimling bietet unterschiedliche Größen und Modelle von Excalibur und anderen Dörrgeräten an), den wir schnell nach Bedarf ein- und auspacken konnten, hat das neue Gerät nun einen festen Platz in unserer Küche und ist dementsprechend regelmäßig im Einsatz. Noch nie haben wir so viel im Dörrgerät zubereitet wie dieses Jahr!
Bevor wir euch noch mehr über das Gerät erzählen, möchten wir auf die Methode an sich eingehen. In einer Zeit, in der Obst und Gemüse das ganze Jahr über im Supermarkt frisch erhältlich ist, denken wohl die wenigsten über die althergebrachte und in den Köpfen etwas verstaubte Methode des Dörrens nach. Dabei ist es auch ohne eigenen Garten eine tolle Möglichkeit saisonale Zutaten für die kälteren Monate haltbar zu machen. Wer saisonal einkauft, kauft nicht nur nachhaltiger und günstiger, sondern wird mit dem bestmöglichen Geschmack und wertvollen Inhaltsstoffen belohnt. Warum also fades Obst und Gemüse aus dem Gewächshaus oder vom anderen Ende der Welt essen, wenn man den Geschmack des Sommers so wunderbar konservieren kann?!
Dörren ist eine der ältesten und einfachsten Konservierungsmethoden. Durch den Entzug von Wasser in Lebensmitteln, der Dehydration, wird Mikroorganismen die Lebensgrundlage entzogen und die Haltbarkeit der Lebensmittel dadurch verlängert. Die schonende Trocknung sorgt dafür, dass Vitamine und Mineralstoffe enthalten bleiben. Außerdem bekommt das Obst oder Gemüse einen noch intensiveren Geschmack.
Wer schon einmal gedörrte Erdbeeren gegessen hat, kommt nicht so leicht davon los. Kinder kann man damit ganz besonders begeistern. Yannic kann sich noch gut an das Fruchtleder seiner Mutter erinnern, das er und seine Schwestern als Kinder so sehr geliebt haben. Wir geben gedörrte Früchte, wie Beeren und Kirschen, am liebsten ins selbstgemachte Müsli oder als Pulver über Desserts. Der Geschmack ist unheimlich intensiv und die Optik von Frucht-Pulver einmalig.
Am meisten experimentiert haben wir in dieser Saison jedoch mit herzhaften Dörr-Rezepten. Gekörnte Brühe aus Möhre, Sellerie, Pastinake, Zwiebel, Knoblauch, Petersilie und Liebstöckel als natürliches, selbstgemachtes Würzmittel, sowie verschiedene Salze mit mediterranen Kräutern oder gedörrten Tomaten.
Zwiebeln haben wir in Mehl gewälzt, in der Pfanne gebraten und anschließend getrocknet, sodass wir die Röstzwiebeln nun griffbereit auf Vorrat haben. Zucchini- und Schwarzkohlchips oder würziges Knäckebrot werden zwischendurch schon weggesnackt und schaffen es vermutlich gar nicht erst die nächsten Wochen zu überstehen. Die getrockneten Pilze duften herrlich und auch aus den Gläschen mit getrockneten bunten Blüten mag man die Nase gar nicht mehr herausnehmen. Eine Kräutertee-Mischung haben wir euch bereits im Blog vorgestellt, dazu gesellte sich noch ein Früchtetee mit Hagebutten, Äpfeln und Ringelblumen. Was für ein Aroma!
Die Liste könnte noch ewig weitergehen und die Ideen, was wir im Dörrgerät zubereiten könnten, werden nicht weniger.
Das Tolle ist, dass wir ohne Ende ausprobieren können. Trocknen ist sehr platzsparend, da das Volumen des Dörrgutes um ein Vielfaches reduziert wird. Statt Unmengen an Gläsern von einer Sorte Marmelade oder eines Ferments, wird beim Dörren der volle Geschmack auf kleinem Raum konzentriert. Das spart Lagerplatz und gekühlt werden muss es auch nicht. Auch muss man, bis auf das Putzen und Schneiden und gegebenenfalls Würzen von Obst und Gemüse, nichts weiter zum Dörren vorbereiten, was es zu einer sehr zeitsparenden Variante des Haltbachmachens macht. Beachten muss man auch recht wenig, sodass man sich nicht den Kopf darüber zerbrechen muss, ob man alles richtig gemacht hat. Lediglich von schadhaften Stellen sollte man die Lebensmittel befreien und bei niedriger Temperatur trocknen, um möglichst viele Inhaltsstoffe zu erhalten.
Nun möchten wir noch ein paar Fakten zum Excalibur EXC10EL Dörrgerät loswerden. Das Gerät hat ein digitales Thermostat von 35°C bis 74° C und einen Timer. Man kann also alles ganz bequem programmieren und ein perfektes Trocknungsergebnis erzielen. Kein Übertrocknen mehr, weil das Gerät über Nacht doch zu lang läuft oder man tagsüber außer Haus ist. Dass das Gerät komplett aus Edelstahl ist, ist trotz des Gewichtes ein großer Pluspunkt für uns. Wir werden aufgrund der robusten Bauweise garantiert die nächsten Jahrzehnte Freude daran haben. Die 10 Einschübe aus Edelstahl bieten eine große Dörrfläche, auf der wir eimerweise Obst und körbeweise Gemüse ohne Probleme verarbeiten können. Durch die transparenten, zweiflügeligen Glastüren hat man jederzeit Einsicht auf das Dörrgut und kann die Einschübe bequem entnehmen und einschieben. Ein Krümelfach erleichtert das Reinigen, spezielle Dörrfolien erlauben das Trocknen von Pürees u.ä. und verhindern ein Ankleben von feuchten Zutaten.
Zu technisch möchten wir gar nicht werden aber ein paar Besonderheiten an dem Gerät sind definitiv erwähnenswert. Der Excalibur EXC10EL arbeitet mit der Hyperwave Technologie. Die Lufttemperatur bewegt sich dabei um die eingestellte Temperatur. Grund dafür ist, dass die Oberflächenfeuchtigkeit schnell verdunstet, sobald die Lufttemperatur ansteigt, wobei gleichzeitig Verdunstungskälte entsteht. Die fluktuierende Lufttemperatur (Hyperwave Technology) hilft dabei eine konstante Temperatur im Dörrgut zu bewahren. Um das Thema der Verdunstungskälte dreht sich auch der duale Dörrmodus, von dem wir sehr begeistert sind. Er bietet die Möglichkeit zwei verschiedene Temperaturen zu programmieren. Zu Beginn des Dörrens bleibt die Temperatur im Dörrgut selbst durch die Verdunstungskälte niedriger, als die eingestellte Temperatur. Deswegen kann man die ersten zwei Stunden ohne Probleme eine etwa 10 Grad höhere Temperatur wählen und dennoch in Rohkostqualität trocknen um Vitalstoffe im Obst und Gemüse zu erhalten. Anschließend stellt das Gerät automatisch auf die gewählte zweite Temperatur und Zeit um. Der Dörr-Vorgang geht damit natürlich viel schneller.
Wir sind wahnsinnig begeistert davon, im Dörrgerät das pure Aroma herauszukitzeln und Obst und Gemüse mit ganz neuen Ideen zu betrachten und zu verarbeiten.
*Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Keimling Naturkost GmbH. Auch wenn wir dafür entlohnt wurden, geben wir nur unsere eigene unbeeinflusste Meinung wieder. Über Inhalt und Text des Beitrags hatten wir völlig freie Hand. Wir möchten uns für die tolle Zusammenarbeit bedanken!
7 Kommentare
Wie immer alles perfekt, Fots sowie die vielen leckeren Wintervorräte gut präsentiert. Danke ihr Lieben!
Grüße von OuO
Beautiful! A wonderful reminder to use dehydration for preservation. I have dried tomatoes many summers and enjoyed their vibrant tastes in winter salads as opposed to purchased winter hot house tomatoes with no flavors. I love following your work!
Finde ich auch höchst interessant! Allerdings habe ich ein bisschen Sorge wegen des Stromverbrauchs. Habt Ihr da weitere Informationen?
Hey Joe, das Gerät hat 600 Watt. Der Stromverbrauch hängt natürlich stark davon ab, was du trocknest und wie lange das Gut braucht. Pilze zum Beispiel sind in wenigen Stunden trocken. Wenn ich überlege, was eine Packung Steinpilze kostet, kommt man, rein die Stromkosten und nicht die Anschaffung des Gerätes betrachtet, um ein Vielfaches günstiger weg, wenn man selbst in den Wald geht und die Steinpilze trocknet. Auch Trockenfrüchte und getrocknete Tomaten sind recht teuer im Laden. Wenn es also um die Kosten geht, lohnt sich so ein Gerät langfristig allemal im Vergleich zu gekauften gedörrten Produkten. Für uns ohnehin, da das Obst ohne Kosten und Aufwand auf den Bäumen und an den Sträuchern wächst.
Wenn es um den ökologischen Aspekt geht, muss man einfach für sich selbst entscheiden, welche Geräte für einen Sinn machen und wichtig sind. Wir nutzen zum Beispiel keinen Wäschetrockner, haben keinen Flatscreen, der jeden Tag läuft, zünden lieber ein paar Kerzen an, statt das Haus in Festtagsbeleuchtung zu erhellen o.a. Liebe Grüße, Susann
Sorry, ich bin Neueinsteigerin und würde gerne mit Sauerteig Gemüse fermentieren sowie dörren: Kann ich für beides das Dörrgerät nutzen?
Liebe Anja, ehrlich gesagt, habe ich noch nie davon gehört Gemüse in Sauerteig zu fermentieren. Das klingt ja spannend! Generell ist es so, dass das Dörrgerät ein Gebläse hat, um die feuchte Luft beim Dörrvorgang auszuleiten. Für den Sauerteig brauchst du ja nur Wärme. Du könntest den Inhalt eines Bügelglases natürlich auf die gewünschte Temperatur bringen aber erstens ist das Gerät nicht ganz so leise und zweitens macht es dann sicher mehr Sinn eine Gärbox zu benutzen, allein schon wegen des Stromverbrauchs. Wir haben darüber auch schon öfters nachgedacht, aber obwohl wir schon eine ziemlich große Küche haben, fehlt uns einfach der Platz. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Susann
Liebe Susann,
danke für die Anregungen und die wunderbaren, inspirierenden Fotos!
Klasse gemacht!
Liebe Grüße Mia