Wir haben mit dem Schlimmsten gerechnet und sind nun mehr als begeistert, wie schön es dann geworden ist und wie viele liebe Menschen sich gefunden haben, die den Tag lieber mit uns verbringen wollten, als mit Freunden zu Hause oder sogar in der Masse dem Weltmeistertitel entgegen zu fiebern. Einige haben dafür sogar eine lange Fahrt auf sich genommen, was uns sehr gerührt hat.
Soweit so gut. Wir dachten, nein, ich dachte, am Dinnertag könnte nicht mehr so viel schief gehen. Diese Wunschvorstellung wurde mir dann schon beim Ankommen geraubt, als wir zusammen mit der Köchin alle Zutaten durchgegangen sind. Sie hatte schon am Freitag den Einkauf übernommen und alles im Kühlschrank im Loft gelagert. Wisst ihr, was mit Salat und empfindlichen Kräutern passiert, wenn sie zu viel Kälte abbekommen? Sicher ist euch das auch schon einmal passiert. Alles wird matschig und ist nicht mehr zu gebrauchen. Zum Glück leben wir in Berlin und hatten die Möglichkeit sonntags noch Ersatz zu bekommen. Dass ich dafür am Finaltag im EDEKA vom S+U-Bahnhof der Friedrichstraße einkaufen musste, wie unmöglich das war und, dass ich danach in strömendem Regen zum Loft gehetzt bin, lasse ich jetzt mal besser aus. Denn, jetzt kommt nur noch Positives. Wir hatten alles da und konnten loslegen. 130 Ravioli wurden ausgestochen, ein unglaublich großer Topf leckerste Tomatensoße gekocht, eine große Schüssel gefüllt mit fluffigem Schokoteig habe ich per Hand geschlagen und alles hat wunderbar geklappt. Trotz allen Ängsten und Bauchschmerzen im Vorhinein, sind wir jetzt so glücklich und stolz auf uns. Wir danken allen die da waren so sehr! Der Abend war wunderschön mit euch! Bevor die Gäste kamen dachte ich: NIE WIEDER! Aber als die ersten lieben Menschen eintrudelten und herzliche Umarmungen verteilt haben, war alles vergessen. Wir haben uns so wohl gefühlt. Danke, danke, danke! Eigentlich sind wir täglich aufs Neue begeistert, wie sehr Krautkopf unser Leben bereichert und wir sind so gespannt, was die Zukunft noch alles für uns bereit hält. Lassen wir uns einfach treiben…
Wo fangen wir nur an, wenn wir über unser erstes „Private Dinner“ schreiben wollen? Am besten bei denjenigen, die für das Event verantwortlich sind. Bettina & Philipp haben wir letzten Winter kennengelernt und uns sofort in ihr wunderschönes Loft in den Gerichtshöfen im Wedding verliebt. Wir hatten dort damals im kleinen Kreise für Freunde gekocht und fanden den Abend und das Ambiente einfach unvergesslich. Auf die Idee ein großes Event im Loft zu veranstalten, wären wir nie im Leben selbst gekommen. Bisher haben wir für höchstens 10 Personen gekocht und abgesehen von allen technischen und logistischen Hürden, stecken wir im Moment eigentlich mitten in der Hochzeitssaison und haben überhaupt keine Zeit. Doch als Philipp uns den Vorschlag machte, konnten wir trotz allen Bedenken, sogar Ängsten, irgendwie nicht nein sagen. Die Vorstellung euch, unsere Leser, bekochen zu können, war einfach zu schön. Da schnell klar war, dass wir es allein nicht bewältigen könnten, hat Philipp die liebe Köchin Tomo mit ins Boot geholt. Sie hat uns an diesem Tag nicht nur unterstützt, wir wären ohne sie völlig aufgeschmissen gewesen. Allein die richtigen Mengen abzuschätzen, das richtige Timing, etc.
Aber bevor wir zum Kochen kommen, musste noch ein Menü her, das wir euch kredenzen wollten. Das haben wir uns vor einer Hochzeit am holländischen Strand ausgedacht und die Tage danach fleißig Rezepte ausgetüftelt und getestet. Bis dahin lief alles noch wunderbar und wie von selbst. Dann ging es um einen Termin. Wir sind viel unterwegs, Philipp und Betty, die zusammen Events planen, haben auch alle Hände voll zu tun und Tomo musste auch noch Zeit haben. Wir waren alle froh, dass wir einen Tag gefunden hatten, der passte. Wir haben also weiter geplant und erst recht spät gemerkt, dass wir den Termin so unglücklich, wie es nur geht, gewählt haben. Der Tag des WM Finales. Zugegeben, sind Yannic und ich keine Fußballfans und sind deswegen auch sehr naiv an die Sache heran gegangen. Bis zum Tag vor dem Dinner mussten wir fürchten, dass wir gegen den Fußballwahn doch nicht ankommen und am Ende vor leeren Stühlen sitzen. Das hat viele Nerven gekostet und bei mir auch ein paar Tränchen, weil alles vorbereitet war und wir uns unter keinen Umständen vorstellen konnten, den Termin doch noch einmal zu verlegen.
Foto: Grit Siwonia
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