Nach dem Flieder kamen wundervolle Pfingstrosten und wir sind gespannt, womit wir noch überrascht werden. Das Kartoffelbeet, mit sieben verschiedenen Sorten, ist inzwischen schon voll bewachsen und auch der Rest füllt sich immer mehr mit unseren Jungpflanzen. Aber auch ohne unser Zutun konnten wir schon einiges aus dem Garten in der Küche verarbeiten. Die jungen Spitzen der Fichten haben wir in Honig fermentiert, Löwenzahnblüten zu einem Sirup gekocht. Ein riesiger Salbeibusch lädt zu mediterranen Gerichten ein. Seine Blüten sehen aber auch bezaubernd in einer kalten Limonade aus. Es macht jetzt schon so viel Spaß sich nach Lust und Laune zu bedienen!
Auch wenn wir mehr Zeit im Garten verbringen, als drinnen, hat sich im Siedlerhaus einiges getan. Seit drei Wochen herrscht Campingstimmung, denn unser Bad wurde entkernt und wird damit als einziger Raum im Haus komplett verändert. Die Handwerker haben hier schon ganze Arbeit geleistet und nun dauert es nicht mehr lange, bis alles an seinem Platz sein wird. Wir können es nicht erwarten die handgeformten Fliesen, für die wir uns entschieden haben, im Bad zu sehen. Oder unsere selbst gebauten Armaturen aus Kupfer. Ein alter Trog, den wir im Schuppen gefunden haben, soll als Waschbecken dienen. Wir sind so gespannt, ob alle unsere Ideen am Ende ein harmonisches Bild ergeben werden.
Eigentlich wäre jetzt schon der Moment, an dem wir euch gerne alles in fertigem Zustand gezeigt hätten. Nun sind aber noch nicht einmal die Wände gestrichen, wir suchen immer noch bestimmte Möbelstücke und müssen so viel Koordinieren, dass vieles auf der Strecke bleibt. Denn nicht nur für unser Bad haben wir die perfekten Fachkräfte gefunden. Auch für das Herzstück unseres Hauses, die Küche, konnten wir ein tolles Team zusammenstellen, das schon eine ganze Weile daran arbeitet uns ein kleines Kochparadies zu bauen. Mehr dazu möchten wir euch bald erzählen und natürlich zeigen!
Nachdem wir einige Wochen nichts von uns und unserem Siedlerhaus haben hören lassen, wollten wir euch endlich einmal auf den neuesten Stand bringen. Dafür einen Anfang zu finden fällt unheimlich schwer. Denn nachdem wir zu Beginn des Jahres sehr geduldig auf die langsamen Mühlen der Bürokratie warten mussten, ging danach plötzlich alles Schlag auf Schlag. Nach dem letzten Schnee an Ostern und einer bitterkalten Woche mit bis zu minus 18 Grad, explodierte die Natur förmlich bei den darauffolgenden Sonnenstrahlen und der Frühlingswärme. Für uns ging es also raus aus dem Haus, ab in den Garten. Denn unsere Pläne waren groß. In allen Möglichen Gartenbüchern liest man direkt zu beginn, dass man klein anfangen sollte. Nun ist das natürlich Auslegungssache, aber dass ein 75 Quadratmeter großer Nutzgarten und noch dazu ein fast 19 Quadratmeter großes Gewächshaus kein bescheidener Anfang sind, lässt sich wohl kaum leugnen. Spätestens dann, wenn man den Spaten ansetzt, merkt man, dass man es damit etwas übertrieben hat. Eine verwilderte Fläche, bewachsen mit den liebsten Unkräuter der Gärtner, nutzbar zu machen, ist eine kleine Herausforderung und wird uns natürlich auch in den nächsten Jahren noch ordentlich beschäftigen. Wir haben mit wirklich viel Arbeit im Garten gerechnet aber die Realität hat unsere, meist eher pessimistische, Einschätzung sogar noch übertroffen. Ganz schnell wuchs uns alles über den Kopf. Im wahrsten Sinne, denn dass wir für die mehr als 3.000 Quadratmeter große Fläche selbstverständlich einen ordentlichen Rasenmäher brauchen würden, kam uns vorher gar nicht in den Kopf. Wir dachten, dass es doch schön wäre alles wild wachsen zu lassen und nur die Wege freizuschneiden. Wer selbst einen großen Garten hat, wird sich über diese Naivität vermutlich kaputtlachen. Nun gut, das ist eine andere Baustelle. Während wir also tagelang vor uns hingegraben haben, veränderte sich die Natur drumherum im Handumdrehen. Kaum öffneten sich die wundervollen Kirsch- und Apfelblüten, die sehnlichst von uns erwartet wurden, fielen sie auch schon wieder von den Bäumen und mittlerweile hängen zahlreiche kleine Früchte daran. Es sprießen Blumen aus dem Boden oder öffnen ihre duftenden Blüten an den Büschen.