Es gibt jene Art von Traditionen, die liebgewonnenen, an die man mit einem wohligen Seufzen denkt. Genauso verhält es sich mit dem Event, das wir gemeinsam mit Manufactum* hosten, und das dieses Jahr bereits in die dritte Runde geht. Zu diesem Anlass haben wir an einem neblig-frischen Samstag unsere Gäste von nah und fern in eine besonders schöne Fabriketage in Berlin-Kreuzberg, den Friends Space, geladen, um bei einem festlichen Lunch die Vorweihnachtszeit einzuläuten.

Zur Begrüßung überreichten wir unseren Gästen (die allesamt aus der Kälte kamen) eine goldene Mandelmilch mit frischer Kurkuma- und Ingwerwurzel, Zimt und einem Bio-Chai Masala-Sirup. Angesichts der Temperaturen war das zur Stärkung des Immunsystems genau das Richtige!

Anders als bei den beiden Events in den letzten Jahren, als wir mit allen Gästen gemeinsam das komplette Menü kochten, lag die Zubereitung des Essens dieses Mal ganz in unseren Händen. Mit Blick auf den Advent wollten wir gern die Zeit mit unseren Gästen nutzen, um zwei kulinarische Köstlichkeiten zu kreieren, die diesen einen Tag überdauern würden: ein herrlich aromatisches Apfelchutney sowie eine wunderbare Dukkah-Mischung als Geschenke für Zuhause. Beides fand sich später übrigens auch in unserem Menü wieder.

Das Apfelchutney aus Äpfeln, Zwiebeln, Weißwein, feinem Apfelessig und Vollrohrzucker füllten wir, als es noch heiß war, in sterilisierte Weckgläser. So ist es einige Monate lang haltbar und darf auch unterm Christbaum Freude machen. Die Dukkah-Mischung eignet sich, luftdicht verpackt, ebenfalls perfekt für den Gabentisch. Hier ist der wichtigste Part das behutsame Anrösten aller Zutaten, die schnell ihren herrlichen Duft in der ganzen Küche verbreiten.

Was wir an diesen Tagen besonders lieben: zu beobachten, welche Gäste welchen Part beim Kochen übernehmen, und wie unterschiedlich die Herangehensweisen sind. Das ist wirklich spannend! Da gibt es diejenigen, die kurzerhand das Kommando übernehmen und darüber wachen, dass die Rezepte eingehalten werden und alles im vorgegeben Zeitrahmen fertig wird. Dann gibt es jene, die aus den Aufgaben kleine Wettbewerbe machen: Wer hackt am schnellsten die Nüsse? Wer schafft es die längste Apfelschalen-Schlange vom Apfel zu schälen? Wieder andere sind so in ihre Gespräche vertieft, dass auch mal der Topf überkocht oder die Pfanne auf dem Herd zu rauchen beginnt… Jeder bringt so seine Eigenheiten mit – und doch, oder gerade deshalb, entsteht  dabei eine inspirierende Gruppendynamik, die am Ende zu einem tollen Ergebnis führt.

Neben der Freude am guten Essen eint unsere Gäste übrigens der Sinn fürs Ästhetische. Voller Begeisterung wurden nicht nur die fabelhaften Zutaten von Manufactum gewürdigt (wie die besonders schmackhaften Piemonteser Haselnüsse und das gute Toskanische Olivenöl), sondern auch die Kochutensilien, die neben ihrer Funktionalität durch ihre durchweg ansehnliche Form bestechen. Das Warenhaus der guten Dinge hielt natürlich noch mehr für unsere Augen bereit, und so haben wir uns in Sachen Tischdekoration so richtig ausgetobt: mit einer Auswahl an wundervollen Leinendecken und -servietten, feinem Porzellan, mattem Besteck, zahlreichen Teelichtern und charmanten Apothekerflaschen konnten wir die drei schlichten Holztische in eine lange, festliche Tafel verwandeln.

Nach dem Zubereiten bzw. Kochen der Küchenpräsente ging es natürlich noch um ihr äußeres Erscheinungsbild, schließlich sollte “Verpacken und Schenken” dieses Mal das große Thema unserer Veranstaltung sein. Auch wenn wir selbst gar nicht so weihnachtsverrückt sind, lieben wir es, Freunden und Familie eine Überraschung zu bereiten. Wenn diese noch dazu ansprechend umhüllt ist, währt die Freude doppelt.

Ganz in diesem Sinne konnten unsere Gäste mit unterschiedlichen Papieren, Bändern und Garnen, getrockneten Blumen, Stempeln und Anhängern ihren kreativen Ideen freien Lauf lassen und ihre Geschenke liebevoll verpacken. 

Indes brodelte und brutzelte es im Hintergrund schon wieder, damit wir den Nachmittag bei einem gemeinsamen, köstlichen Essen ausklingen lassen konnten.

Für das Menü haben wir uns die Unterstützung von Benjamin Donath geholt. Los ging es mit geröstetem Sauerteigbrot aus der brot&butter Backstube, das wir mit gebackenem Kürbis, dem Apfelchutney, rauchiger Cashew-Creme und frittiertem Salbei belegten. Zum Hauptgang gab es Hummus mit Blumenkohl, knusprigen Kichererbsen, Dukkah und einem Petersilien-Öl. Dazu reichten wir einen herbstlichen Salat aus gebratenem Fenchel, Apfelspalten und Radicchio. Abgerundet haben wir unser Menü mit einem Dessert, das seinen ganz eigenen Beitrag zum Thema Tradition leisten kann. Denn bei allen unseren Events mit Manufactum kam die großartige Profi-Eismaschine zum Einsatz. Mit besagtem Wundergerät haben wir erneut innerhalb kürzester Zeit ein unheimlich leckeres Eis kreiieren können: ein cremiges Schokoladen-Sorbet, gezaubert aus der aromatischen Bonnat Kuvertüre und begleitet von einem wundervollen Ensemble aus Holunder-Birne und Spekulatius.

Apropos wundervolles Ensemble: Wie wundervoll, dass wir Veranstaltungen dieser Art ausrichten dürfen! So viele interessante und warmherzige Menschen können wir dabei um uns versammeln, die unsere Rezepte mit viel Liebe und Sorgfalt umsetzen. Ein riesiges Dankeschön daher an euch, ihr geschätzten Gäste von nah und fern, und natürlich auch an Manufactum für das in uns gesetzte Vertrauen, diese Events gemeinsam mit uns zu veranstalten. In diesem Sinne: auf die Traditionen, die guten!

5 Kommentare

  • Wunderschöne und inspirierende Bilder von dieser guten Tradition! Danke! Gibt es auch eine Möglichkeit, die Rezepte zu erhalten?
    Herzlicher Gruss

    Lisa

    • Liebe Lisa, die beiden Rezepte für unsere Küchengeschenke wird es wohl als Rezeptkarten in den Manufactum Stores geben. Das Rezept für das Apfel-Chutney findest du aber auch schon in den Kommentaren hier. Die übrigen Rezepte vom Menü wird es vorerst nicht geben. Das sollten wir zumindest in Bezug auf das Dessert unbedingt ändern, denn es war wirklich himmlisch! Liebe Grüße und einen wundervollen ersten Advent!

  • Ich folge eurem Blog schon seit einer Weile und bin begeistert von der “Entwicklung”. Ich kann mir vorstellen, dass ihr in eurem neuen Haus viel Zeit für Reflektieren habt und, im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, tatsächlich darüber Gedanken machen könnt, was so wichtig im Leben ist und was eigentlich überflüssig.
    Euer Apfelchutney hat es mir sehr angetan btw.. Ihr wäret nicht zufällig geneigt, das Rezept zu verraten?:D

    Liebste Grüße,

    Alex

    • Liebe Alexandra,

      damit hast du so recht. Die Gedanken kreisen in der Umgebung unseres Hauses tatsächlich um ganz andere Dinge. Wir sind etwa alle zwei Wochen für 2-3 Tage beruflich in Berlin und dort fällt mir ziemlich schnell die Decke auf den Kopf. Es ist so schön im Haus einfach eine kleine Runde durch den Garten gehen zu können, die Pflanzen und das Treiben zu beobachten und zu wissen, dass man sich einfach nicht so wichtig nehmen muss…

      Das Apfelchutney war eine tolle Möglichkeit einen Teil der vielen Äpfel aus unserem Garten haltbar zu machen. Wir essen es gerne aufs Brot aber es ist auch eine tolle Ergänzung zu vielen Gerichten. Man kann damit eine wunderbare, süß-saure Note hinzugeben. Zu Kürbis passt es natürlich perfekt! Aber auch zu Möhren, in einem Rote Bete Salat und und und. Anbei findest du das Rezept. Viel Spaß beim Nachkochen!

      Für 4 Gläser (à 300 ml)
      180 g Zwiebeln
      20 g Ingwer
      1 kg Äpfel
      1 Schote Vanille
      1 EL Apfelpektin
      200 g Vollrohrzucker
      1 EL Olivenöl
      250 ml Weißwein
      250 ml Apfelessig
      2,5 TL Salz
      1 TL Piment d’Espelette

      Die Zwiebeln in feine Würfel schneiden, den Ingwer fein hacken. Die Äpfel schälen und in Würfel schneiden, die Vanilleschote aufschlitzen und das Mark herauskratzen. Das Apfelpektin mit einem Esslöffel Zucker vermischen.
      Das Olivenöl in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebeln darin glasig anschwitzen. Die Zwiebeln mit dem Weißwein ablöschen. Den Wein aufkochen und fünf Minuten köcheln lassen.
      Äpfel, Zucker, Ingwer, Essig, Salz, Piment d’Espelette und das Mark und die Schote der Vanille hinzugeben, erneut aufkochen und vier Minuten köcheln lassen. Anschließend das Apfelpektin einrühren und eine Minute köcheln lassen. Das Chutney heiß in sterile Gläser füllen und fest verschließen.

  • Dieses Schöngerede vom Landleben und der sooo anstrengenden Stadt….
    Ich liebe meine Stadt mit Ihren vielen Möglichkeiten. Habe selbst einige Jahre in Mecklenburg gelebt und es nur teilweise genießen können.
    Dieses nur um mich selbst kreisen und wenig Gleichgesinnte zu haben um mich mitzuteilen, auszutauschen und mich integriert zu fühlen, dass hat mich die Zelte abbrechen lassen und wieder zurückkehren lassen, was ich nicht bereue.
    Euern Blog find ich fantastisch, danke dafür!

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